Das Brettchengewebe vom Hallstatt Textil 43

Aisling-Hallstatt43-VorschauBereits 1960 berichtete Hans-Jürgen Hundt in dem Artikel 'Vorgeschichtliche Gewebe aus dem Hallstätter Salzbergwerk' (veröffentlicht im Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, 7) über dieses Band. Es war die erste Borte, die dort gefunden wurde.

Beim Textil 43 handelt es sich um das Fragment einer Gewebekannte aus Wolle, das 12,5 x 4,5 cm lang ist. Zu dieser Gewebekante gehört ein Brettchenband, das 0,65 cm breit ist.

In 1960 Hans-Jürgen Hundt wrote in the article 'Vorgeschichtliche Gewebe aus dem Hallstätter Salzbergwerk' published in the yearbook of the Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, 7 about this tablet woven band. It was the first find of a tablet woven band in Hallstatt.

The Textil 43 is the fragment of a wool-border of cloth with the dimensions of 12,5 x 4,5 cm. Sewn to this fragment is the 0,65 cm width tablet woven band. It is described with 3 blue tablets at the outside, 3 copper coloured followed by 1 blue one next to the cloth.

Es wird wie folgt beschrieben: 3 an der Außenkante liegende blau bezogene Brettchen, dann 3 kupferfarbene und am Gewebe 1 weiteres blau bezogenes Brettchen. Die blauen sind Z aufgekettet, die kupferfarbenen S.

Aisling-Hallstatt43-02

 

Aisling-Hallstatt43-Skizze

Da damals keine Farbanalyse gemacht wurde, habe ich den Artikel 'Farbstoff- und Elementanalyse an Textilien aus dem prähistorischem Salzbergwerk' von Regina Hofmann-de Keijzer, Maarten R. Van Bommel und Ineke Joosten aus dem Buch 'Hallstatt Textiles' zur Hand genommen.

Der blaue Farbton wird sich wahrscheinlich über die Jahrtausende erhalten haben, aber die Bezeichnung 'kupferfarben' konnte ich nicht eindeutig einer Farbe zuordnen. Es wird wahrscheinlich ein Rotton oder ein Gelbton gewesen sein. Farbanalysen haben eine Färbung mit Färbe-Insekten ergeben, es konnte aber nicht ermittelt werden, um welches Insekt es sich handelt. 2500 Jahre Lagerung haben zu viel verändert. So habe ich mich in diesem Fall für mit Cochenille gefärbte Wolle und mit Indigo gefärbte 20/2er Wolle entschieden.

Meine Version ist mit 0,7 cm Breite fast eine Punktlandung.

As no colour analysis for this fragment exists I took a look at the article 'Farbstoff- und Elementanalyse an Textilien aus dem prähistorischem Salzbergwerk' by Regina Hofmann-de Keijzer, Maarten R. Van Bommel and Ineke Joosten from the book 'Hallstatt Textiles'.

The blue colour is probably still the same but I wasn't able to find out which has been the original colour of 'copper'. It could have been red or yellow. I decided to go with the red.

From the fragments where they did the colour analyses, they found dying stuff from insects. But due to 2500 year of storage they couldn't find out which one. So I used wool deyed with cochenille and wool deyed with indigo. With a width of 0,7 cm I'm near to the original width.

Aisling-Hallstatt43-01

Literatur:
Hans-Jürgen Hundt, 'Vorgeschichtliche Gewebe aus dem Hallstätter Salzbergwerk' aus dem Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, 7, 1960
Kathrina von Kurzynsky "... und ihre Hosen nennen sie bracas", 1996
Hallstatt Textiles - Technical Analysis, Scientific Investigation and Experiment on Iron Age Textiles, 2005
Karina Grömer, Thomas Stöllner Ein Abgerissener Ärmel aus dem Salzbergwerk Dürrnberg aus dem Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, 56, 2009
Technik: Schnurbindung
Muster: geht aus der Beschreibung hervor.