Broschieren
Viele historische Borten haben deswegen zwei Musterebenen, die der Brettchenweberei und die der Broschierung.
Hier beschäftigen wir uns nur mit der Broschierung.
Ich arbeite immer nach Anleitung, mit einem Magnetstreifen und einem Blech sorge ich dafür, dass ich nicht versehentlich in die falsche Reihe rutschen kann.
Rituale sind ganz wichtig für mich. Zuerst lege ich den Schussfaden ins Webfach, dann schiebe ich den Magnetstreifen weiter, um die nächste Zeile zu sehen.
Damit der Rand der Borte richtig schön wird, wird das erste Brettchen nicht in dem Broschiervorgang einbezogen. Von unten lege ich den Broschierfaden in das Webfach.
Jetzt wird nach Anleitung gezählt - wo der Broschierfaden sichtbar sein soll, wird er über die Fäden des Brettchens gehoben, soll er nicht sichtbar sein, ist er neben den Schussfaden im Webfach. Und hat man sich verzählt, kann man das Broschierschiffchen einfach wieder zurück ziehen und neu anfangen.
Nur noch daran denken, auch vor dem letzten Brettchen mit dem Broschierschiffchen nach unten abzutauchen, damit der Rand gleichmäßig ist.
Danach werden alle Brettchen in eine Richtung gedreht.
Schussfaden und Broschierfaden werden angezogen, dass am Rand keine Schlaufen entstehen, aber auch nicht zu fest, damit das Muster nicht zu langgestreckt ist.
Dann wird mit dem Schiffchen die Reihe angeschlagen und man ist fertig.
Und wem die Bilder nicht reichen, der kann sich gerne das kurze Video ansehen, das ich dazu gedreht habe. Aber Achtung, da läuft die Broschierung nur unter einen Kettfaden und nicht wie hier beschrieben unter zwei. Mehr Feinheiten zum Broschieren habe ich hier veröffentlicht
Da es nicht allzuviele Anleitungen zum Broschieren im Netzt gibt, kann man Anleitungen gut selbst erstellen. Man nimmt Karopapier und malt die Kästchen farbig aus, die broschiert werden sollen. Ich persönlich bin ein Fan von Excel-Tabellen, da das Radieren einfacher ist, als auf dem Karopapier.
Dabei ist allerdings zu beachten, dass bei Stellen, wo der Broschierfaden nur über 1 oder 2 Brettchen gehoben wird, die Broschierung eher 'unauffällig' ist. Hebt man die Broschur über 3-5 Brettchen, dann bekommt man ein schönes, gleichmäßiges Muster, doch ab 6 - 8 Brettchen wird es schwierig, den Broschierfaden parallel auszurichten.
Und so sieht die fertige Borte aus: Seidengürtel Philips von Schwaben
Eine Anleitung für die Broschursequenz gibt es bei den Anleitungen